Was macht mein Kind da eigentlich? Warum fasziniert die Welt von TikTok, YouTube usw. so unglaublich? Und welche Gefahren lauern in dieser digitalen Welt? Wieviel Medienkonsum ist noch in Ordnung, ab wann muss ich mir Sorgen machen und wie können wir gemeinsam mit den Kindern einen Weg zu verantwortungsbewusstem Medienkonsum finden?
Diese und weitere Fragen rund um die Medienerziehung standen im Mittelpunkt eines Elternabends mit dem Referenten Harry Lause in der Auszeit. Das Ziel: mehr Medienkompetenz für Eltern und ihre Kinder. Denn elektronische Medien sind ein fester Bestandteil im Leben von Kindern und Jugendlichen. Ob Handy, Internet oder Computerspiele: Die Familie ist zumeist der erste Ort, an dem die Weichen für die Mediennutzung gestellt werden. Hier werden wichtige Regeln zum Umgang mit Medien formuliert und Vereinbarungen mit den Kindern getroffen.
Eltern stehen Fragen zur „richtigen" Medienerziehung aber oft ratlos gegenüber. Einerseits wollen sie ihre Kinder fördern, andererseits wollen sie sie gleichzeitig schützen und ihnen im Umgang mit Medien Grenzen setzen.
Der Elternabend wurde ermöglicht durch das Angebot der Initiative Eltern+Medien der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM), die damit den deutlich gestiegenen Orientierungs-, Beratungs- und Aufklärungsbedarf von Eltern in der Medienerziehung ihrer Kinder aufgreift.
Die Initiative Eltern+Medien unterstützt Kindergärten und Kindertagesstätten, Schulen und Familienzentren, aber auch Pflegschaften und andere Initiativen bei der Planung und Organisation von Elternabenden zu Fragen der Mediennutzung, indem sie pädagogische Fachkräfte qualifiziert und in die Einrichtungen vor Ort vermittelt. Darüber hinaus stellt sie umfangreiches Informationsmaterial bereit.
Herr Lause spricht sehr relevante Themen aus dem Erleben der Kinder im Netz an. Da sind die toxischen Vorbilder auf YouTube, die durch Algorithmen gehäuft in den Fokus der Kinder geraten und zu falschen Idealen und Selbstzweifeln führen können, das Phänomen des Cybermobbings oder die Gefährdung durch Cybergrooming, sexualisierte Gewalt, die sogar in gängigen Onlinespielen durch Fake Accounts der Mitspieler droht.
Die Idee, das Angebot der Initiative Eltern+Medien auch für das Liebfrauengymnasium in Anspruch zu nehmen, hatten Frau Grüne und Frau Reinking, die am Liebfrauengymnasium Ansprechpartnerinnen zum Thema Mediennutzung sind. „Wir erleben im täglichen Umgang mit den Schülern und Schülerinnen immer wieder die Probleme, die sich durch die Nutzung der digitalen Medien ergeben, sei es die Begegnung mit Deep Fakes, Fake News, Missbrauch der Persönlichkeitsrechte, unpassende Kommentare in WhatsApp Gruppen, abnehmende Konzentrationsspannen durch intensive Mediennutzung, etc..“ Viele Eltern sind mit der immer schneller werdenden Entwicklung im Mediensektor überfordert. Ihnen wollen wir mit dieser Informationsveranstaltung Rat und Hilfe anbieten und ihnen so ermöglichen, ihre Kinder beim Aufwachsen in einer „Medienwelt" kompetent und sicher zu begleiten. Ein wichtiges Fazit, welches sich aus der Fülle an Informationen herauskristallisierte, war, dass die Eltern mit ihren Kindern im Gespräch bleiben sollen, sich für die Inhalte, die konsumiert werden interessieren müssen und hinschauen und letztlich gemeinsam mit den Kindern Regeln für die Nutzung digitaler Medien erstellen.
Bei Fragen können die beiden Lehrerinnen unter gruene@lfg-bueren.de und reinking@lfg-bueren.de erreicht werden. Ferner gibt es am Liebfrauengymnasium auch ältere Schülerinnen und Schüler, die in die Klassen gehen und als Medienscouts Grundkompetenzen in der Mediennutzung in Form einer Peer-Education vermitteln. Auch sie stehen als Ansprechpartner und -partnerinnen zur Verfügung.
Mit dem beistehenden QR-Code – oder unter diesem Link – stellt der Referent Harry Lause hilfreiche Links zur Verfügung, mittels derer vertiefte Einblicke in Themen der Medienerziehung möglich sind.
Claudia Reinking