Vokabellernen auf der Basis neurowissenschaftlicher Erkenntnisse

Lernende aus der EF und der Klasse 5a: Theoretisches Unterrichtswissen aus dem Fach Pädagogik wird in der Praxis angewendet
Schülerinnen und Schüler üben das hirnfreundliche Vokabellernen im grünen Klassenzimmer

Nachdem sich der Pädagogikkurs der Einführungsphase von Herrn Schaefer in den letzten Wochen mit neurowissenschaftlichen Erkenntnissen zum Thema „Lernen“ beschäftigt hatte, gaben die Schülerinnen und Schüler ihr Hintergrundwissen nun an Lernenden der fünften Klasse weiter.

Im Unterricht wurden die neurobiologischen Erkenntnisse zunächst auf das Vokabellernen übertragen und in Präsentationen für die Fünftklässler aufbereitet. Am 2.7. trafen die Oberstufenschülerinnen und -schüler dann im grünen Klassenzimmer auf die neugierigen Kinder der Klasse 5a und gaben ihnen konkrete, neurowissenschaftlich fundierte Tipps zum Vokabellernen, z.B.:

Vokabeln mit Symbolen versehen und in Mind-Maps darstellen: Während beim Sprachenlernen normalerweise vor allem die linke Gehirnhälfte aktiv ist, wird beim Zeichnen, bei der Verwendung von Farben, Formen und Bildern auch die rechte Gehirnhälfte aktiviert.

Regelmäßiges Wiederholen: Die Verknüpfungen im Gehirn und der „Pfad“ zur abgespeicherten Information werden gestärkt.

Vokabeln abfragen (lassen): Im Gegensatz zum einfachen Lesen von Vokabeln wird beim Abfragen die einmal im Gehirn abgespeicherte Information aktiv gesucht, was den „Pfad“ zur Information im Gehirn stärkt.

Vokabeln kurz vor dem Schlafengehen noch einmal durchgehen: Das Gehirn verarbeitet die Informationen im Schlaf erneut. Die Verbindungen im Gehirn werden weiter gestärkt.

Nicht unter Stress lernen: Der Stress wird „mitgelernt“ und ggf. beim Abrufen der Information erneut empfunden.

Beim Lernen bewegen: Durch geeignete Bewegungen beim Lernen tritt der Lernerfolg in bis zu dreifacher Geschwindigkeit ein.

Übrigens: Durch das Karteikartensystem lassen sich viele dieser Tipps im Rahmen einer einzigen Methode umsetzen!

Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5a erhielten so wertvolle Anregungen, um ihr Vokabellernen in der Zukunft noch effektiver zu gestalten. Die Lernenden der Einführungsphase erhielten die Gelegenheit, ihre theoretischen Kenntnisse auf die Praxis zu übertragen und weiterzugeben. Und so sah man am Ende dieser ungewöhnlichen Unterrichtsstunde trotz Temperaturen jenseits der 30 Grad viele zufriedene Gesichter.

André Schaefer